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Prostitution: Kein Job wie jeder andere – 3sat-Mediathek

Ist Prostitution ein Beruf wie jeder andere? Sehr liberale Gesetze haben Deutschland zum „Puff Europas“ gemacht. In Schweden hingegen gilt Prostitution als ein Angriff auf die Menschenwürde.

Zhana arbeitet auf dem Straßenstrich – auch in Zeiten von Corona. Sie braucht das Geld, hat kein Zuhause, keine Papiere. Und viele Männer suchen sie auf wie früher. Nur die Umstände sind härter. Weil Stundenhotels geschlossen sind, verlagert sich das Geschäft in dunkle Hauseingänge, Parks, auf öffentliche Toiletten. So verschwindet auch Zhana immer weiter im Dunkeln und keiner bekommt mit, wenn ihr etwas zustoßen sollte. Für STRG_F haben Güner und Jesco mit Zhana gedreht. Prostitution trotz Corona – wie läuft das?

Bereits im Alter von 6 Jahren wurde Liliam von ihrem Onkel sexuell missbraucht und geriet danach in die Fänge von Menschenhändlern. Im Alter von 14 Jahren wurde sie von Brasilien nach Deutschland in die Prostitution gezwungen.

In der Erotik-Sparte von Kleinanzeigen-Plattformen bieten junge Menschen Sex gegen Taschengeld an. „TG-Treffen“ werden solche Treffen genannt, also Taschengeld-Treffen. Sie sind nichts anderes als Gelegenheitsprostitution, verharmlost mit dem Begriff „Taschengeld“. Vor allem bei jungen Leuten sind „TG-Treffen“ ein beliebter Nebenverdienst. Doch viele der Anbieter:innen sind noch minderjährig. Beratungsstellen für Prostitution beobachten schon seit längerem, dass sich Minderjährige auf Kleinanzeigen-Portalen prostituieren und dass es einen Markt von meist älteren Männern gibt, die genau danach suchen. Vor allem das Kleinanzeigen-Portal „markt.de“ ist ein beliebter Ort für die Verabredung zu „TG-Treffen“. Reporterin Alina Schulz trifft eine junge Frau, die schon mit 14 Jahren angefangen hat, sich auf markt.de für Taschengeld zu prostituieren und heute noch mit den Erlebnissen ihrer „Taschengeld-Treffen“ zu kämpfen hat. Sie berichtet von einer Abhängigkeit zum schnellen Geld, wegen der es ihr schwer fällt, mit dieser Art von Prostitution aufzuhören. Mehr als zwei Monate recherchiert Alina Schulz verdeckt auf Kleinanzeigen-Portalen wie markt.de und will herausfinden: Wer sind die User, die sich auf bezahlte Sextreffen mit Teenagern oder Kindern einlassen?

Bücher

Was kostet eine Frau?

„Innerhalb des Patriarchats stellt Prostitution einen Bereich dar, in dem sich die inhärente Gewalt männlicher Herrschaft in erschreckender Deutlichkeit zeigt“ lautet ein Zitat aus dem Buch „Was kostet eine Frau? – Eine Kritik der Prostitution“.

Ausverkauft

Ist die deutsche Prostitutionspolitik mit ihrem Ansatz der Regulierung und Liberalisierung gescheitert? Ein Buch der deutschen Soziologin Manuela Schon gibt eine eindeutige Antwort auf die Frage. 

Besuch im Rotlicht

Das Buch „Rotlicht“ von Nora Bossong bietet die Möglichkeit, eine Frau bei ihrer spannenden persönlichen Konfrontation mit dem Thema Prostitution zu begleiten. Was das Buch nicht leistet, ist eine konsequente Analyse des Themas.

Die industrialisierte Vagina

In ihrem Buch „Die industrialisierte Vagina“ (Originalausgabe bei Routledge 2008; Deutsche Übersetzung bei Martha Press 2014) thematisiert die australische Sozial- und Politikwissenschafterin Sheila Jeffreys die Industrialisierung von Prostitution und Sexhandel.

Splitterfasernackt

Lilly Lindner ist sechs, als der Nachbar beginnt, sie regelmäßig zu vergewaltigen. Er droht ihr mit dem Schlimmsten, falls sie etwas ihren Eltern erzählen sollte. Und so schweigt das kleine Mädchen. Schließlich zieht der Mann weg – doch Lillys Leben ist längst aus dem Lot.

Prostitution im neoliberalen Mainstream

Im “Gaismair-Jahrbuch 2015”, dem politischen Jahrbuch der Michael-Gaismair-Gesellschaft, gibt es einen Schwerpunkt zum Thema “Prostitution im neoliberalen Mainstream”. U.a. mit Beiträgen über “Die Debatte um Prostitution in Deutschland” von der Juristin Rahel Gugel, über “Prostitution zwischen ‘männlichem Herrenrecht’ und neoliberaler Normalisierung” von Alexandra Weiss und über “Männer, die Sex kaufen – ihre Motive und korrespondierende Männlichkeitsbilder” von Erich Lehner.

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