Die Zeitschrift „Die Zukunft“ hat ihre jüngste Ausgabe dem Thema Frauenpolitik gewidmet. Zu diesem Schwerpunkt durften auch wir von der Initiative Stopp Sexkauf, einen Artikel beisteuern. Die Zukunft ist eines der traditionsreichsten und wichtigsten Diskussionsorgane der österreichischen Sozialdemokratie. Umso mehr freut es uns, in dem Heft unsere Kritik an der österreichischen Prostitutionspolitik, die es praktisch nur in Form von Wegschauen gibt, darlegen zu können. Wir kritisieren darin allerdings auch die Beschlusslage der SPÖ, die Prostitution wie jede andere versicherungspflichtige Beschäftigungsform als „Arbeit“ etablieren möchte. Wir meinen, dass solch eine Haltung nur möglich ist, wenn man bewußt die Gewalt, den Sexismus und den Rassismus denen Frauen in der Prostitution ausgesetzt sind, ausblendet. Die Gewalttäter, Rassisten und Sexisten – zu 99% Männer – werden somit außen vor gelassen. Wir fragen uns, wie eine Partei die im Marxismus wurzelt, Geschlechtergerechtigkeit, Gleichheit und Schwesterlichkeit auf ihre Fahnen geheftet hat, solche Beschlüsse fassen kann. Beschlüsse, die die Kommodifizierung und Ausbeutung von Frauen weiter festschreibt und die Gewalt im Alltag normalisiert.
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Illustration: Cover „Die Zukunft“ v. Daniela Luschin