Das internationale Symposium zum Thema Ästhetisierung der Prostitution das kürzlich in Wien stattfand, hat große Lust auf weiteres Querdenken gemacht.
„So sachlich professionell Worte wie Sexarbeit und Dienstleistung klingen, stellen sie doch auch eine Ästhetisierung dar: Die Preisgabe selbst der intimsten Teile des eigenen Körpers zur sexuellen Erregung und Befriedigung beliebiger Personen wird in die hehre Sphäre des Ökonomischen, der produktiven Arbeit, der Wertschöpfung erhoben und damit dem Anschein nach normalisiert. Es geht dabei nicht um einen Begriff der Sache, also um Differenzierung und Unterscheidung, sondern umgekehrt um Entdifferenzierung und Verwischung“.
Dieses Zitat entstammt dem Einleitungsreferat von Konstantin Kaiser beim internationalen Symposium „Ästhetisierung der Prostitution. Geschichte und Gegenwart“, das am 5. März 2016 in Wien stattfand. In der Veranstaltung, die vom Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur in Kooperation mit dem Verein Feministischer Diskurs und der VHS Ottakring organisiert wurde, wiesen ExpertInnen aus Deutschland, Frankreich, Norwegen und Österreich auf die lange Geschichte der Beschönigung von Prostitution hin, die bis heute anhält.
Alle Beiträge von Christa Gürtler (Literaturwissenschaftlerin), Konstantin Kaiser (Exilforscher), Claudine Legardinier (Journalistin), Lydia Mischkulnig (Schriftstellerin), Katharina Prager (Historikerin), Sonja Pleßl (Verein Feministischer Diskurs), Trine Rogg Korsvik (Historikerin), Ingrid Strobl (Autorin), Pascal Teixeira da Silva (Botschafter der Republik Frankreich) – werden 2016/2017 in Buchform erscheinen.
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